Firmengeschichte

Der seit über 50 Jahren erfolgreiche Geschäftsmann Manfred Scheuermann

Der Kitzinger Unternehmer hat mehrere Alleinstellungsmerkmale und hatte seit jeher ein Gespür für Trends.

Ein schillernder Name in der Kitzinger Kraftfahrzeug- und Oldtimer-Szene ist Manfred Scheuermann. Er konnte sein 50. Firmen-Jubiläum wegen der Corona-Beschränkungen zwar nicht gebührend feiern, doch im kleinen Kreis kam der Stolz auf das Erreichte durch. Er hat vor 20 Jahren privat sein Glück mit seiner zweiten Frau Rumyana Scheuermann gefunden und heute zählt sie auch zu den Stützen als Geschäftsführerin im Firmenbüro.

„Ich kann zufrieden sein mit der Lage der Firma, die sich trotz der Probleme mit der Corona-Pandemie behauptet hat“, sagt der 72-Jährige, der zu einer kleinen Feier vor geraumer Zeit den Geschäftsführer der unterfränkischen Kfz-Innung, Michael Frank, sowie Bereichsleiter Kurt Treumann von der Industrie- und Handelskammer Würzburg-Schweinfurt begrüßen konnte. „Wir sind mit Michael Frank schon lange Jahre gut verbunden, hat er uns doch schon in seiner vorherigen Tätigkeit in der Siedlungs-Sparkasse bestens betreut“, lobte Manfred Scheuermann seinen Gast, der wie auch Kurt Treumann ein Jubiläums-Präsent und Ehrenurkunden ihrer Organisationen mitgebracht hatte. „Ich fühle mich durch die Einladung geehrt“, bekannte Michael Frank und Kurt Treumann verriet, „selten so einen angenehmen Betriebsbesuch erlebt zu haben“.

Die berufliche Vita des gebürtigen Großlangheimers ist nicht der Normalfall. Er hatte zwar einst eine Lehre im Unternehmen Gebrüder Götz angefangen, aber vorzeitig aufgehört und schon als 20-Jähriger den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt. „Na Bua, was brauchst denn“, hatte ihn der legendäre Chef der Nutzfahrzeuge-Firma Baumaschinen Weidt, Michael Weidt vor 50 Jahren Manfred Scheuermann in seinem Haus begrüßt. Manfred Scheuermann, der sich in Würzburg in Abschlepper verguckt hatte, war 1970 rasch Besitzer eines Hanomag, er kaufte im gleichen Jahr noch zwei Opel Blitz. Auf einer Freifläche hinter dem Sägewerk Goller in der Kitzinger Siedlung startete er sein Geschäft und war mit drei Abschleppern auf Anhieb die Nummer eins seiner Branche in Kitzingen. „Ich war über Jahrzehnte der beliebteste Abschleppunternehmer der Autobahnpolizei“, schildert der Liebhaber von deftig fränkischer Küche seinen damaligen Status. Bis zu 180 Schleppfahrten pro Monat verzeichnete der umtriebige Geschäftsmann in seinen glorreichen Zeiten. Um die Jahrtausendwende führten mehrere Faktoren dazu, dass die Schleppfahrten immer weniger wurden, weshalb er fortan mehr die Werkstatt forcierte. In unserer Werkstatt der Kfz-Innung stehen mehrere Arbeitsplätze mit modernen Hebebühnen zur Verfügung. Neueste Reifen-, Montier- und Wuchtmaschinen bringen die Reifen auf die Felgen und sämtliche Arten von Schweißgeräten sorgen für saubere Nähte. AU-Tester sowie moderne Fehlerauslesegeräte gewährleisten, dass nach der Einstellung des Motors und bestandener Abgas-Prüfung (Umweltverträglichkeitsprüfung) unsere Umwelt sauber bleibt. Der Bremsenprüfstand der Richtlinie 2018 zeigt Mängel an der Bremsanlage, damit die Fahrzeuge nach der Reparatur sicher und jederzeit bremsbereit ist. Selbstverständlich wird auch die Vorbereitung zur Hauptuntersuchung durchgeführt und ihr Fahrzeug zur Abnahme durch den DEKRA vorgestellt. „Wir sind die Auto-Werkstatt mit dem persönlichen Gespräch - selbstverständlich ohne Wartezeit und ohne Parkplatznot“, sagt der Firmenchef.

Ein Meilenstein in der Firmengeschichte war 1972 der Erwerb eines 5000 Quadratmeter großen Grundstücks im Kitzinger Gewerbegebiet Goldberg und 1978 kamen weitere 2000 Quadratmeter dazu. Handelte Manfred Scheuermann anfangs nur mit Unfallautos, ging er ab 1975 daran, Unfallfahrzeuge auszuschlachten, was der Beginn für die Erfolgsgeschichte von Autoteile-Scheuermann bildete. Fortan entstand ein großes Teile-Lager für viele Kfz-Marken und bis heute ist Autoteile Scheuermann eine gute Adresse für Gebrauchtwagenbesitzer – nicht nur in unseren Breiten. Manfred Scheuermann, der über sich sagt, „dass Rechnen schon immer meine Stärke war“, machte weitere Geschäfte in den 1980er-Jahren mit dem Verleih von Anhängern, Wohnwagen und Reisemobilen. Die wichtigsten Firmenstandbeine blieben freilich die Sparten Autoteile und Werkstatt der Kfz-Innung. „Die Hoch-Zeiten der Werkstatt und des Teileverkaufs waren die Jahre um 1990“, beschreibt der Unternehmer die damalige Zeit. Gebrauchtteile waren gefragt, nach der deutschen Wiedervereinigung entstand eine Aufbruchstimmung und viele US-Soldaten in der langjährigen Garnisonsstadt Kitzingen füllten die Kundenkartei von Auto Scheuermann. „Der erste Meister in der Kfz-Werkstatt war der Geesdorfer Albert Heinlein“, sagt der Unternehmer, der schon immer die Trends frühzeitig aufspürte und in mancher Sparte ein Pionier war. Personell eine tragende Säule in der Firma ist Verkaufsleiter Dieter Hertel, der seinem Chef schon 36 Jahre die Treue hält und die Kundengespräche am Telefon und vor Ort führt. Seit diesem Jahr gehört auch dessen Sohn Daniel Hertel zum Mitarbeiterstab, er trägt die Verantwortung in der Werkstatt und bringt dem Auszubildenden Alexander Jung fachlich vieles bei. Manfred Scheuermann ist treues Mitglied im Bayerischen Roten Kreuz und bekommt als Hauswerkstatt des BRK-Kreisverbandes seit Jahrzehnten das Vertrauen geschenkt. Das BRK verlieh ihm im Jahr 2012 in Anerkennung der besonderen Förderung der Arbeit des BRK die Ehrenplakette in Silber. Eine ebenso vertrauensvolle Zusammenarbeit verbindet den Weinliebhaber seit langen Jahren mit dem Technischen Hilfswerk. Der ehemalige THW-Ortsbeauftragte Hans Seelig wusste die Partnerschaft mit Manfred Scheuermann ebenso zu schätzen wie der heutige Ortsbeauftragte Alexander Fischer. Deswegen hat es Manfred Scheuermann geschafft, im Jahr als erster Nicht-Aktiver zum Ehrenmitglied der THW-Ortsverbandes ernannt worden zu sein.

Mit Autoteile Scheuermann ist der Kitzinger Unternehmer eine nationale Größe. „Mit unserer Autoteile-Sparte sind wir dank unseres Lagerbestandes und dem Online-Shop sind wir deutschlandweit die Nummer fünf“, skizziert der „Scheuer-Fred“, wie er von vielen Kunden und Bekannten gerufen wird. Seit fünf Jahren läuft der vom Informatiker Gerhard Enck gepflegte Online-Shop (www.shop.auto-scheuermann.de) bestens. „Unsere Fachberatung und der Service ist top, das macht eine Fachfirma aus“, meint der Firmenchef.

Manfred Scheuermann ist seit Jahrzehnten eine Koryphäe im Oldtimer-Segment. Er ist stolzer Besitzer mehrere betagter Limousinen, neben anderen Marken haben es ihm besonders die Karossen mit dem Mercedesstern angetan. Er nennt einen 503 Coupe BM Richter-Carter ebenso sein Eigen wie einen Daimler-Benz 220 SE b/c. Als namhafter Experte für Oldtimer und Käufer und Ankäufer von Oldtimern ist er der erste Ansprechpartner in Kitzinger Gefilden. Wer sich einen Oldtimer zulegen will, für den ist Manfred Scheuermann der kompetenteste Ansprechpartner. Oldtimer sind Geschäft und Hobby zugleich für Manfred Scheuermann, was kaum zu übersehen ist, wenn man am Firmengelände vorbei fährt. Denn dabei fällt sofort der Oldtimerbus Mercedes 0321 HL aus dem Baujahr 1959 auf. Für dessen Restauration und einen weiteren verrosteten Mercedes-Bus aus dem Baujahr 1964 war der Mitarbeiter Günter Werner jahrelang mit Schleifen, Schweißen und Rekonstruieren beschäftigt. Mit dem Chef als Fahrer und seiner Frau Rumyana als Gästeführerin chauffieren sie bis zu 30 Personen pro Fahrt durch süddeutsche Landen zu Sehenswürdigkeiten und erlebnisreichen Orten. Die Scheuermanns haben einen Jahresplan für interessierte Mitfahrer (www.oldie-scheuermann.de) und nehmen auch gerne Reservierungen für Gruppenreisen wie von Vereinen oder zu Feierlichkeiten entgegen.

Manfred Scheuermann war zusammen mit den bereits verstorbenen Karl-Heinz Heinzmann und Rainer Heinrich 24 Jahre lang einer der Pioniere und Initiatoren der einstigen Goldbergtage.

„Das Schwanbergrennen, das war schon was“, meinte der Mann der Benzingespräche, wenn er an die legendären Bergrennen erinnert wird. Er war 30 Jahre Mitglied im AMC Kitzingen und dabei Unterstützer und bisweilen Mitveranstalter des Schwanbergrennens.

©Text Hartmut Hess / Bilder Manfred Scheuermann